Hausfreunde

Ein Märchen für Kinder und Erwachsene

für alle zum Mitschreiben

 

Zeichnungen von Kindern des Landesschulzentrums für Hör- und Sehbildung - Michael Reitter Schule

 

http://lszhs-linz.ac.at

 

Foto Raumschiff

mit freundlicher Genehmigung von

Mag.Hermann Fuchs

http://www.sehfelder.at

 

Willkommen auf meiner Homepage!

Sehnsucht nach 

Noch einmal

 

gehen lernen

laufen lernen

fliegen lernen

und dann

 

irgendwo auf einem Berg

in einer Vollmondnacht mit den Wölfen heulen -

irgendwo in Istanbul

Solo-Bauchtanzen auf großer Bühne -

irgendwo auf Malta

in den Slums mit dem Fahrrad spazieren fahren

irgendwo in Österreich

im watteweichen Weiß

mit den Skiern abheben ins Schneegestöbernichts

 

irgendwann …. irgendwo

engumschlungen gemeinsam lachen ohne Ende

unbewusste Freiheiten genießen ohne Maß

 

und dann

hast du

deinen Schatten besiegt

und dann

bist du bereit

für den Seiltanz des Lebens.

 

Anhalten können

warten können!

Das ganze Leben ist Spiel

schenkst du --- dir dich.

 

 

Rb Jänner 2021

 

Wurzeln schlagen

Irgendetwas mache ich falsch

sagt sie und

pflanzt an jedem Ort

ihren Lebensbaum mit den Wurzeln nach oben.

Sie bräuchten ihre Freiheit

meint sie und

das bunte Gespinnst der Weite

verheddert sich in den Lüften.

Rb. 5/2020

 

Morgen dann 

 

Viele Türen

 

viele Tore

 

weit hinter dir. 

 

 

Neue Gedanken

 

Neue Wege

 

Andere Tage 

 

Ungewiss

 

ungeahnt

 

der erste Schritt 

 

dort hin.

Rb

 

 

Total verstrickt

 

Ich hätte gern gelebt 

 

Lange vor eurer Zeit wurde ich geboren. Mein Herz war ein Feuerball umgeben von einem Eismantel. Irgendwann entschloss ich mich, ein grünes Kleid anzuziehen. Das Grün wuchs aus meiner Erde. Ich konnte nicht genug davon bekommen, so sehr gefiel mir das. Tief atmete ich die frische Luft, die mich umschloss.

 

Tja! ich hatte Spaß daran, zuzusehen, wie eins ums andere aus mir entstand. Und plötzlich waren sie da. Enorm große Tiere – Dinosaurier. Pflanzenfressende Herbivoren, sagt ihr heute dazu. Mein saftiges Grün sorgte dafür, dass sie sich auf mir sehr wohl fühlten. Aber es gibt wohl nirgends, zumindest nicht auf mir nur Gutes. Scheinbar zieht das Positive, das Negative mit sich. Ist dies meinem Magnetkern geschuldet? Dinosaurier – fleischfressende Karnivoren wurden geboren. Die ständigen Kämpfe zwischen Gut und Böse wurden mir zu viel. Ich zog mir den eisigen Mantel des Schweigens an und legte mich für viele Jahrhunderte mit der Hoffnung es würde besser-anders werden, zum Schlafen nieder. 

 

Ein Knistern und Knacksen störte meine Ruhe. Mutter Sonne flüsterte mir zu: „Du hast genug geschlafen! Es ist Zeit zu erwachen.“

 

Abermals freute ich mich, dass etwas ganz Neues aus mir entstehen würde. Alles schien vollkommen, bis auf….

 

einen riesigen Lehm-Erdhaufen der auseinanderzufallen drohte. Aber Nein! Eigenartige Wesen entwickelten sich. Ein Kopf, zwei Hände, zwei Füße, ein mmh…? Körper. Viele viele Kopf-Bein-Körpermenschen krabbelten auf allen vieren davon. Eine Heerschaar von Vögel trug den restlichen Erd-Lehmhaufen in alle Himmelsrichtungen und lies einzelne Brocken da und dort fallen. Heutzutage würden viele von euch sagen: Sie flogen  bis ans Ende der Welt. Tatsächlich glaubten doch viele Menschen ich sei eine Scheibe, aber ich bin rund, also gibt es an mir kein Ende. Irgendwie mussten sich diese Erdklumpen mit anderen Erden auf mir vermischt haben. So entstanden die Menschen. Alle verschieden und doch irgendwie gleich. Aus einer Erde, aus mir.

 

Diese Menschen! Sie sammelten, sie jagten, sie liebten und hassten und führten Kriege. Immer wieder Kriege ohne Ende.

 

Jetzt am Höhepunkt aller Tage haben sie mich auch noch total verkabelt, verknotet, verstrickt. Durch meine Lüfte schwingt Elektrosmog, durch meine Meere kreischen Radarwellen. Unterwasserdrohnen schwirren in die letzten Winkel. Viele Meeresbewohner – ja die gibt es noch – wollen nicht mehr. Sie beschließen zu stranden.

 

Lange schau ich mir das nicht mehr an.

 

Computer statt Menschen, Menschenherzen gefangen im Darknet.

 

Es wird Zeit. Mein eisiger Mantel des Schweigens wartet.

 

Das nächste Mal decke ich mich besser zu, zu bis zur obersten Spitze meiner Berge, bis zum tiefsten Punkt meiner Meere, das letzte Wassergerinne halte ich an. Ich werde ein letztes Mal die Sonne, meine Mutter grüßen und warte bis sie es gut und richtig findet mich wieder zu wecken.

 

Es ist Zeit. Bis dann.

 

 

 

Rb Sept. 2019