Hausfreunde

Ein Märchen für Kinder und Erwachsene

für alle zum Mitschreiben

 

Zeichnungen von Kindern des Landesschulzentrums für Hör- und Sehbildung - Michael Reitter Schule

 

http://lszhs-linz.ac.at

 

Foto Raumschiff

mit freundlicher Genehmigung von

Mag.Hermann Fuchs

http://www.sehfelder.at

 

11. Hausfreunde - Der Weihnachtsstern

 

Das Raumschiff vibriert. Es bleibt stehen. „Und jetzt?“ frage ich mich. Notlandung auf dem Planeten Schnellschuhschneckenland oder? Unser Raumschiff rüttelt etwas. Habe ich nur ein komisches Gefühl oder fliegen wir. Ein Leitstrahl zieht uns wie ein Magnet auf einen Landeplatz dieses Planeten – Schnellschuhschneckenland. „Schon wieder“, denke ich. Die Tür unseres Raumschiffes öffnet sich. Wir steigen aus. Alles um uns herum glitzert und funkelt. „Warum ist wohl hier alles so herausgeputzt?“

 

„Wir feiern Weihnachten, genauso wie ihr. Vielleicht nicht ganz genau so. Ihr hetzt und rennt, als würdet ihr hinter etwas herjagen.“

 

„Warum weiß sie das schon wieder, diese Schnecke?“

 

„Mh, ja!. Hin und wieder besuchen wir euch auf eurem Planeten. Doch ihr seht uns nicht. Winzig klein wie wir sind. Ja, ja. Es gibt uns noch, uns Schnecken“.

 

„An das werde ich mich wohl nie gewöhnen, dass diese Schnellschuhschnecken Gedanken lesen können“, seufze ich.

 

„Wir wissen zwar noch immer nicht warum wir Weihnachten feiern, ihr wahrscheinlich ja auch nicht mehr, aber eure Tradition hat schon was.

 

Die Schnecke fragt mich nach dem Sinn. „Tja, das ist so….“, antworte ich, „aber eigentlich will ich wissen: Woher habt ihr diesen Stern, dessen Schweif uns mit einem Leitstrahl hierher gelotst hat? Er sieht wie der Stern von Bethlehem aus. Diese Geschichte wurde uns überliefert und ist immerhin schon zweitausend Jahre alt. Sie findet sich auch als Teil in unserer Bibel im Neuen Testament. Die Bibel ist das Buch, das und als Begleitschrift, als Heilige Schrift in unserer Christlichen Religion unterstützt.

 

„Dieser Stern? Wir haben ihn gesehen, wie er augenscheinlich ohne Sinn im Weltall herumgeirrt ist. Ob es euer Stern ist, der euch abhanden gekommen ist? Wer weiß das?“ antwortet die Schnellschuhschnecke und deutet mit einem ihrer Fühler den Gang entlang.

 

Wir sollten durch die Tür dort vorne gehen. Wir erreichen einen Raum dessen Licht in funkelndes Grün getaucht ist. Aus jeder Ecke glitzert Grün in einer anderen Schattierung. Im hinteren Teil dieses Raumes öffnet sich leise eine Tür. Verlegen und scheinbar zerknirscht kommt Rosti näher. Ich will ihn umarmen, aber natürlich greife ich durch ihn hindurch. Rosti genießt diesen Hauch Glück und umarmt mich gleichfalls, geht dabei durch mich hindurch aber … etwas berührt mich für eine Sekunde, einen Atemzug lang. Glücklich sehen wir uns an und wollen uns bei den Schnellschuhschnecken bedanken. Aber diese sind schon wieder fleißig beim Tischdecken.  Alles was wir am liebsten essen steht auf dem Tisch. „Aber dieses Mal bleib bitte wach“ raunt mir Maria Griesgram zu, sonst beamt uns dein Traumstrahl wieder nach Hause und ob wir dann tatsächlich wieder alle vollzählig zurückkommen?“ Sie redet und redet, wir essen und lachen und irgendwann – etwas muss im Essen gewesen sein oder war es die Freude, die ungewohnte Luft. Mir fallen die Augen zu. Ich bin glücklich, dass wir wieder alle vereint sind – Rosti, Flexi, Patschi, Maria Griesgram und Goth. Natürlich ich auch.

 

 

 

Dez. 2019     HeHeil