Hausfreunde

Ein Märchen für Kinder und Erwachsene

für alle zum Mitschreiben

 

Zeichnungen von Kindern des Landesschulzentrums für Hör- und Sehbildung - Michael Reitter Schule

 

http://lszhs-linz.ac.at

 

Foto Raumschiff

mit freundlicher Genehmigung von

Mag.Hermann Fuchs

http://www.sehfelder.at

 

 

Wir kochen!

 

Langsam gewöhne ich mich daran, in die Zukunft zu reisen. Würde ich meinen Freundinnen erzählen, was ich während meiner Abwesenheit alles erlebe, sie würden …. Ich will diesen Gedanken nicht weiterdenken.

 

Abermals erwache ich in meinem Bett und stelle fest, dass wir heute alle vollzählig zurück sind: Rosti, Flexi, Maria Griesgram, Goth und Patschi. Freudestrahlend begrüßen sie mich. Ich schaue sie noch etwas schlaftrunken an und weiß sofort. Schon wieder haben sie etwas ausgeheckt. Sie wollen sich in ein neues Abenteuer stürzen.

 

„Neiein! Heute nicht!“ protestiere ich. Mir knurrt der Magen, ich will endlich in Ruhe essen, die Post der letzten Tage ordnen, duschen, Freunde treffen …. „Du hast doch uns!“ protestieren sie. Wieder stimmen sie ihren Song an: „Wir sind so gern bei dir, wir sind so gerne hier!“ „Ihr seid süß", kann ich nur antworten, denn schon wieder meldet sich mein Magen. Er knurrt gewaltig. „Dagegen müssen wir sofort etwas tun!“ grollt Maria Griesgram. „Gebt endlich etwas Ruhe!“ Gesagt und schon getan macht sie sich ans Werk.

 

Die Rasselbande trottet schmollend davon, aber schon Sekunden später kehren sie freudestrahlend zurück und trällern noch einmal ihren Song.

 

Was wir dir sagen wollten: „Wir waren ja in die Zukunft gereist, also kannst du keine Post sortieren, die kommt doch erst morgen oder so. Drei Tage lang waren wir nur in deinen Träumen unterwegs.“Krass“ kommentiert Flexi und setzt gekonnt seine unschuldigste Unschuldsmine auf.

 

„Tja dann", antworte ich," werde ich jetzt von meinem Bett aufstehen und duschen. Untersteht euch, mir nachzuschweben“.

 

„Helft mir kochen!“ ruft sie Maria Griesgram. „Huch!“ protestieren sie. Jeder hat plötzlich etwas ganz Wichtiges zu tun.

 

„Haben wir eigentlich Lebensmittel zuhause?“ frage ich in die Runde. Dieses ewige Hin und Her verursachte in meiner Planung ein ziemliches Chaos.

 

Alles ordentlich eingeräumt!“ rufen sie gemeinsam. „Immer alles ordentlich!“ wie du zu sagen pflegst. "Damit hat man beim Kochen alles im Griff.“

 

Ich öffne die Kühlschranktür, meine Begeisterung – ich wollte doch nur eine schnelle Pizza machen – schlägt sofort wieder um. Karotten, Tomaten, Fisolen, Melanzani und Zucchini liegen hier ordentlich aufgereiht.

 

„Lass uns woken“, das geht schnell. Reis kocht sich beinah von selbst und schon können wir essen.

 

„Aha! Woken. Na gut!“ gebe ich wenig begeistert als Antwort. Aber dazu muss ich erst im Kochbuch nachsehen.“ Kaum habe ich dies ausgesprochen, schon stöbern Patschi, Flexi und Maria Griesgram in meiner Kochbuchsammlung herum.

 

„Da ist ein Kochbuch um Woken nachlesen zu können! Auf Seite 26 steht: Zuerst das Gemüse zurecht putzen, waschen, klein schneiden und in einem guten Öl anbraten. Langsam mit etwas Gemüsesud aufgießen. Wenn nötig nachwürzen.“

 

„Putzen?“ Davon halten meine Freunde gerade wenig. Sie wackeln mit der Nase, rümpfen sie etwas und schon spritzen die Gemüseschalen auf dem Brett wie von selbst seitlich davon. Waschen gefällt ihnen schon besser. Das finden sie lustig. Sie machen sich ganz klein, nehmen das Gemüse und stellen sich damit unter den Wasserstrahl. Dann schweben sie damit auf der Reibe herum. Fleißig werkeln sie bis alles Gemüse geputzt ist.

 

Nach nicht langer Zeit steht das fertige Gericht auf einem wunderschön gedeckten Tisch. Guten Appetit, rufen sie begeistert. „Mhh das riecht aber gut!“ lobe ich sie und setze mich.

 

„Wie zum Geburtstag“ denke ich nach diesem guten Essen, „aber wer putzt jetzt die Küche?“